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Musikkurs komponiert eigenen Blues

Sie waren Sklaven. Afrikaner, die vor etlichen Jahren in die USA verschleppt worden sind. Fern der Heimat ackerten sie auf den Baumwollplantagen. Die Musik diente jenen Menschen, die überaus harte und monotone Arbeit besser ertragen zu können. Die Songs handelten von Liebe, Sehnsucht, Schmerz und Leid. Es entstand ein neues Musik-Genre: der Blues.

Bessie Smith, Robert Lee Johnson, Muddy Waters, John Lee Hooker und Willie Dixon - das sind die Helden des Blues. Doch begonnen hat all das mit den Sklaven aus Afrika, die auf den Baumwollfeldern der Großgrundbesitzer im Süden der Vereinigten Staaten schuften mussten. Sie sangen Lieder auf dem Feld, um die eintönige und harte Schufterei besser ertragen zu können. Dabei gab die Arbeit den Rhythmus vor. Liebe, Leid und Sehnsucht - davon sangen die Baumwollpflücker. Dieser wehmütigen Stimmung verdankt die Musikrichtung ihren Namen, denn wer sich „blue“ fühlt, ist traurig oder melancholisch. Die Lieder verschafften den Feldarbeitern eine Identität – sie erinnerten sich an ihre Heimat auf der anderen Seite des Atlantiks. Übrigens: Der Blues ist fester Bestandteil unserer Kultur, denn er beeinflusst bis heute die Rock- und Popmusik.

Im Rahmen des Musikunterrichts beschäftigten wir uns nicht nur mit der Geschichte, sondern auch mit den musiktheoretischen Hintergründen des Blues. Dabei standen insbesondere die Melodik und Instrumentierung im Vordergrund. Die Schüler erhielten den Auftrag, das theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen und einen eigenen Blues zu komponieren. Hierbei war es natürlich besonders wichtig, die für den Blues charakteristischen Blue Notes in der Melodieführung zu berücksichtigen. Jene Töne sind es, die in besonderem Maße den Bluescharakter von Melodien prägen. Im engeren Sinne versteht man darunter die kleine Terz, die kleine Septime und die verminderte Quinte (Tritonus), deren Intonation sich jedoch von den gleichnamigen Tonstufen im westlichen Tonsystem unterscheidet. So wird die Terz gemeinhin zwischen kleiner und großer Terz intoniert. Die Septime als Blue Note wird zwischen kleiner und großer Septime oder zwischen großer Sexte und kleiner Septime nahe der für den Blues typischen Naturseptime intoniert. Die Quinte als Blue Note wird meist zwischen verminderter und reiner Quinte intoniert.

Die Schüler des Kurses formierten sich zu einer Band und präsentierten den Mitschülern ihre gelungenen Kompositionsergebnisse.